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Update: Stadt schließt ihre Sporthallen


In der letzten Woche hat der Kreis per Allgemeinverfügung den Schulsport in Rüsselsheim, Raunheim, Kelsterbach, Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg und Mörfelden-Walldorf untersagt. Die Rathausspitze hat sich nun dazu entschlossen, ab sofort auch die städtischen Hallen für den Sportbetrieb zu schließen. Dies gilt vorerst bis zum 30. August. „Ich hoffe, dass eine Verlängerung der Maßnahmen nicht nötig wird. In der aktuellen Situation kommt es darauf auf, verantwortungsbewusst zu handeln und die Ausbreitung des Virus und damit das Ansteckungsrisiko zu verringern“, macht Bürgermeister Winkler deutlich. Hintergrund ist eine Hochzeitsfeier am 14. August in Kelsterbach, auf der sich nach aktuellem Stand rund 30 der etwa 160 Gäste mit dem Corona-Virus infizierten. Ein großer Teil der Hochzeitsgesellschaft lebt in Mörfelden-Walldorf. Seit dem Ausbruch der Pandemie hatte Mörfelden-Walldorf am 14. August 115 bestätigte Corona-Fälle. Am 24. August waren es 153 Infizierte, von denen 42 als erkrankt geführt werden.

Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht geplant. Allerdings wird die Situation genau beobachtet und bei einem weiteren starken Anstieg der Fallzahlen ist nicht ausgeschlossen, dass es zusätzliche Maßnahmen geben muss. Dabei kann die Stadt nur über ihre Einrichtungen und Gebäude entscheiden. Einschränkungen bei Veranstaltungen, Kontaktverbote und ähnliche Maßnahmen können nur Land und Kreis im Rahmen des Infektionsschutzes festlegen. Gleiches gilt für Vorgaben für den Schulbetrieb.

„Für uns alle heißt es nun, nicht panisch werden, sondern verantwortlich handeln“, so der Bürgermeister weiter. Abstand halten, die Hygienevorschriften beachten, Alltagsmasken tragen, wo es verlangt wird, aber auch soziale Kontakte reduzieren. Sie schützen damit sich und andere, auch wenn es schwerfällt. „Wir sehen leider, wie schnell sich bei größeren Veranstaltungen das Virus verbreiten kann“, sagt Thomas Winkler. Waren es zuvor vor allem die Reiserückkehrer, so hat sich die Lage seit letzter Woche durch die Hochzeitsfeier deutlich verschärft. „Zwar sind Feiern und Veranstaltungen erlaubt, dennoch sollte sich jeder genau überlegen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist“, betont der Bürgermeister.

Von der Virusverbreitung sind auch städtische Kitas betroffen. Das Gesundheitsamt hat deshalb am Freitag, dem 21. August, angeordnet, die Kita VI in der Parkstraße zu schließen. Hier ist ein Kind positiv getestet worden. Die Kita V in der Heidelberger Straße und die Kita XI im Nordring bleiben geöffnet. Dort sind Kinder, die mit infizierten Personen Kontakt hatten, unter Quarantäne gestellt worden. „Das Gesundheitsamt prüft jeden Fall und ordnet die Maßnahmen an“, erläutert Erster Stadtrat Burkhard Ziegler. Im Fall der Kitas wurden die Eltern bereits informiert. Bei den Betroffenen handelt es sich um jeweils ein Kind und um eine Erzieherin. „Wir bitten alle Eltern um Verständnis, dass gerade einmal eine Woche nach Start des Regelbetriebs, über den wir uns so gefreut haben, wieder Einschränkungen hingenommen werden müssen“, so Burkhard Ziegler. Aber die Gesundheit und der Schutz gehen vor.

Auch an der Bertha-von-Suttner-Schule ist das Virus angekommen. Drei Klassen stehen hier unter Quarantäne, nachdem eine Lehrerin und ein Schüler die Hochzeit besucht hatten. Außerdem hat der Kreis eine Maskenpflicht an der Schule verfügt.

Die neue Dynamik in Mörfelden-Walldorf zeigt, dass die Pandemie nicht vorüber ist. Es gibt noch keine Normalität. Jeder muss auf sich und andere achten. „Auch, wenn das Einschränkungen bedeutet und etwa in Gaststätten Zettel ausgefüllt werden müssen“, so der Bürger- und Ordnungsdezernent Steffen Seinsche. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass bei einem Gaststätten- oder Restaurantbesuch die richtigen Namen anzugeben sind. Wenn dafür keine Zettel ausliegen, sollte danach verlangt werden. „Wir sehen jetzt, wie wichtig es für das Gesundheitsamt ist, Kontakte reibungslos zurückverfolgen zu können. Nur so kann man später informiert werden“, betont Steffen Seinsche. Denn wenn gegenüber am Tisch ein Infizierter gegessen hat, möchte man sicher darüber informiert werden.

Abschließend erinnern die drei Dezernenten daran: „Symptomlose sind ebenfalls ansteckend. Das Virus kann sich unbemerkt verbreiten, bis drastische Fälle auftreten und es zu stationären Behandlungen kommt. Helfen Sie alle mit, dass dies nicht geschieht und seien sie achtsam“.

Videobotschaft der Rathausspitze: