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Geflüchtete kommen auch nach Mörfelden-Walldorf


Millionen Menschen haben nach dem russischen Angriff ihr zu Hause in der Ukraine verlassen und sind auf der Flucht. In Mörfelden-Walldorf sind die ersten Geflüchteten bei ihren Familien, Freunden und Bekannten aufgenommen worden. Dies lief abseits der offiziellen Kanäle, nun ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, bis Unterkünfte für die ersten größeren
Gruppen gefunden werden müssen.

„Für uns bedeutet das einen echten Kraftakt“, betonen Bürgermeister Thomas Winkler und Erster Stadtrat Karsten Groß.
Gemeinsam mit dem Kreis Groß-Gerau sucht man fieberhaft Hotels und Wohnungen, die angemietet werden können. Für die Unterbringung und Verteilung auf die Kreiskommunen ist letztlich das Landratsamt zuständig. „Wir nutzen unsere
Erfahrungen aus der Flüchtlingswelle 2015/2016 und unterstützen, wo es nur geht“, so Bürgermeister Winkler. „Spätestens bei der Betreuung der Menschen sind wir direkt gefordert“, erklärt Erster Stadtrat und Sozialdezernent Karsten Groß.

Aktuell ist die Situation noch unübersichtlich und es ist davon auszugehen, dass sehr kurzfristig rund 100 Menschen aus der Ukraine in Mörfelden-Walldorf Schutz suchen werden. Dies dürfte aber nur der Anfang sein. Die Stadt ruft daher auf, freie Unterkünfte und Wohnungen dem Kreis Groß-Gerau zu melden. Denn die Unterbringung so vieler Menschen stellt eine
große Herausforderung dar. „Wenn viele Geflüchtete kommen, kann auch die kurzfristige Umwandlung von städtischen
Gebäuden und Wohnungen eine Option sein“, sagt der Bürgermeister.

Menschen, die längerfristig Wohnungsangebote zur Verfügung stellen können, wenden sich bitte über die E-Mailadresse
fluechtlinge@kreisgg.de
oder die Telefonnummer 06152 989-638 an das Landratsamt. Wer vorübergehend ein Gästezimmer bereitstellen möchte, kann dies über die Internetplattform www.unterkunft-ukraine.de anbieten.

Abgesehen von der Wohnungsfrage kümmern sich das Sozialamt und das Integrationsbüro um viele weitere Punkte. Die
Telefone klingeln ständig, es müssen alle nur denkbaren Probleme gelöst werden. Ehrenamtliche Übersetzer hat die Stadtverwaltung bereits gefunden und wird Geflüchtete etwa bei Behördengängen unterstützen. Angedacht ist auch, dass es Spielgruppen für Kinder gibt.

Unterstützung gibt es bereits vom Netzwerk „Miteinander“, dass sich als Reaktion auf die große Zahl von Geflüchteten gründete, die ab 2015 nach Mörfelden-Walldorf kamen. Zusätzliche ehrenamtliche Hilfe wird noch nicht benötigt, aber sicher bald. „Wer daran aber Interesse hat, kann sich per E-Mail beim Integrationsbüro melden“, berichtet Thomas Winkler. In einer Mail an integrationsbuero@moerfelden-walldorf.de soll kurz beschrieben werden, wie man Geflüchteten helfen möchte. Angesichts der vielen Arbeit wird gebeten, von Telefonanrufen abzusehen.

Um eine Flut von Sachspenden zu vermeiden, wird die Stadtverwaltung gezielt nach Gesuchtem aufrufen und zudem auf das Netzwerk „Miteinander“ zurückgreifen. „Neu ist, dass viele Menschen mit ihren Haustieren geflüchtet sind. Falls die
Tiere nicht in Hotels können, suchen wir daher Tierpatenschaften“, sagt Karsten Groß. Mögliche Paten können sich ebenfalls per E-Mail an das Integrationsbüro wenden.

Aktuelle Informationen für Geflüchtete und wie man in Mörfelden-Walldorf vor Ort helfen kann, sind auf der städtischen Homepage zu finden: www.moerfelden-walldorf.de.