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Gründerzentren in Mörfelden-Walldorf


Mörfelden-Walldorf als innovativen und zukunftsweisenden Standort zu etablieren - dies könnte auch mit einem Gründerzentrum gelingen. „Gründerzentren sind Einrichtungen, die technologieorientierte, möglichst innovative Neugründungen, Jungunternehmer:innen und zukunftsweisende Start-Ups unterstützen können. Sie sollen zur Vernetzung und regionalen Wirtschaftsförderung beitragen“, weiß Erster Stadtrat Karsten Groß.

In der Rhein-Main-Region gibt es bereits verschiedene Gründerzentren. Welche Voraussetzungen optimal für die Einrichtung eines Gründerzentrums in Mörfelden-Walldorf sind, wurde aktuell von der Wirtschaftsförderung der Stadt erarbeitet. „Die Wirtschaftsförderung der Stadt hat in einem ersten Schritt geprüft, welche Aspekte bei der Einrichtung und dem Betrieb wichtig sind und einen Bericht erstellt. Dieser gibt einen allgemeinen Überblick zu dem komplexen Thema“, so Groß.

Gründerzentren bieten den Unternehmer:innen die Möglichkeit, sich mit gleichgesinnten Gründer:innen zu vernetzen, es können dort Events, Beratungen und Coachings stattfinden, und die Mieten sollten bezahlbar sein. Für den Bericht sprach die Wirtschaftsförderung mit verschiedenen Institutionen, bereits bestehenden Zentren, Experten aus der Region und holte Informationen ein. „Außerdem haben wir auf bestehende Ausarbeitungen zum Thema zurückgegriffen“, sagt Wirtschaftsförderer Stephan Neubacher. Der Bericht verweist auf Themen wie Bereitstellung von Immobilien, Infrastruktur, Angebot und Kosten.

„Einzelne Details und Kostenkalkulationen sowie die Suche nach geeigneten Grundstücken oder Immobilien sind nicht aufgeführt. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei einer Weiterverfolgung des Projektes eine fachliche Studie zu beauftragen, die diese Themen konkreter verfolgt und erarbeitet“, erklärt der Erste Stadtrat.

Für die Einrichtung eines Gründerzentrums gibt es vieles zu beachten.

Auswahl der Branchen

Zu Anfang kann sich eine Kommune überlegen, welche Branchen sie ansiedeln möchte. Der Bericht zeigt auf, dass verschiedene Branchen für Mörfelden-Walldorf interessant sein könnten:

  • IT / digitale Technologie
  • Handwerker / Handwerkerhöfe
  • Medizintechnik / Pharma
  • Medien
  • Antriebe der Zukunft
  • Energie der Zukunft
  • Umwelttechnologie / Klimaschutz.

„Welche Branchen tatsächlich genau in Frage kommen, müsste weiter untersucht und analysiert werden. Dabei spielen mögliche Partner:innen in der Region definitiv eine Rolle”, stellt Neubacher fest.

Gebäude und Infrastruktur

„Um Infrastruktur und Räumlichkeiten zu einem für die Gründer:innen angemessenen Preis anzubieten, müsste die Kommune in Vorleistung gehen. In der Praxis sind die Gründerzentren vom städtischen Haushalt meist ausgegliedert und laufen als GmbH, oft als Kooperation mit Partner:innen”, berichtet Karsten Groß.

Gerade junge Unternehmen und Start-ups suchen nach Gebäuden mit bezahlbarem Büroraum und / oder Werkstattflächen. Sie benötigen eine schnelle Internetverbindung und die Möglichkeit des Austausches in Gemeinschaftsbereichen.

Es gibt auch die Variante, ein digitales Gründerzentrum anzubieten. Hier werden die Dienstleistungen, Beratung, Seminare und Hilfestellung über digitale Wege angeboten. Die Kosten für Immobilien entfallen weitestgehend.

„Es muss weiter untersucht werden, welche Option für Mörfelden-Walldorf die sinnvollere Variante ist“, so Stephan Neubacher.

Nach der Gründungsphase sollte ein Neu-Unternehmen außerdem die Möglichkeit zum Expandieren haben. Das heißt: Gibt es im Ort größere Gebäude, in das Unternehmen umziehen könnten, wenn sie etabliert sind und sich vergrößern möchten.

Innovatives und vernetztes Umfeld

Die meisten Neugründer:innen sind Akademiker:innen. Die Nähe zu einer Hochschule ist von daher ein weiteres Kriterium auf das großen Wert gelegt wird. Auch andere Gründer:innen, mit denen man sich vernetzen kann, spielen eine Rolle, um ein interessantes Umfeld für Neugründer:innen zu bieten.

Letztendlich kommt es auch auf entsprechende Fördermöglichkeiten und den politischen Willen an. „Als nächster Schritt könnte eine Studie sinnvoll sein, die sich mit allen Detailfragen und Fakten beschäftigt“, fasst Karsten Groß zusammen.