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Wichtige Katastrophenschutz-Maßnahmen auf einem Blick


Am 8. Dezember findet bundesweit ein Warntag statt. „Mit den Sirenenproben werden alle Menschen laut daran erinnert, dass es leider auch in Deutschland jederzeit zu einem Katastrophenfall kommen kann“, sagt Bürger- und Ordnungsdezernent Bernd Körner. Passend zu diesem Tag informiert die Stadt die Mörfelden-Walldorfer Bürger:innen erstmals mit einem Flyer über die wichtigsten örtlichen Maßnahmen sowie Kontaktdaten.

„Sobald der Ernstfall eintritt, geraten Menschen schnell in Panik. Wer vorbereitet ist und weiß wohin man sich wenden kann, ist ruhiger und kann sich, seine Familie und Nachbar:innen besser schützen. Zur Vorsorge haben wir deshalb einen Flyer im Rahmen des Katastrophenschutz-Konzeptes erstellt. Ich rate dazu, diesen Flyer gut aufzubewahren und hoffe, dass er nie benötigt wird“, erklärt Bürger- und Ordnungsdezernent Bernd Körner.

Der Flyer wird gemeinsam mit der Abfallbroschüre sowie dem Abfallkalender Anfang Dezember in einer Auflage von über 18.000 Stück an alle Haushalte verteilt. Er steht dann auch zum Herunterladen auf der städtischen Internetseite (www.moerfelden-walldorf.de) zur Verfügung oder kann im Rathaus abgeholt werden – auch auf Englisch.

Sirenen warnen die Menschen

In dem neuen Flyer sind alle wichtigen Maßnahmen und Hinweise aufgelistet. So erfährt man, wie die Bevölkerung gewarnt wird. „In Mörfelden und Walldorf stehen mehrere moderne Sirenen, die auch Durchsagen ermöglichen. Bei einem Katastrophenfall heulen die Sirenen eine Minute lang ununterbrochen mit einem auf- und abschwellenden Ton“, informiert Körner. „Jede:r muss wissen, dass die Lage dann ernst ist.“

Schrillt dieser Heulton heißt es: Ruhe bewahren und auf Durchsagen achten. Auch das Radio dient als Informationsquelle. „Jeder Haushalt sollte ein batteriebetriebenes Radio besitzen und es nach einer Sirenenwarnung einschalten“, erläutert Körner.

Bürgertelefon wird im Ernstfall eingerichtet

Um mehr zu erfahren, richtet die Stadt im Katastrophenfall ein Bürgertelefon ein. „Mitarbeiter:innen der Verwaltung geben Auskunft über die aktuelle Lage und wie man sich verhalten soll“, so Körner. Die Nummer des Bürgertelefons lautet 06105 938 5810 und ist nur im Ernstfall freigeschaltet. Anrufen kann man dort jedoch nur solange die Kommunikationstechnik auch funktioniert. Alternativ kann man sich an die Meldestellen wenden.

Meldestellen für Notrufe werden errichtet

Im Katastrophenfall werden Meldestellen in beiden Stadtteilen errichtet. Sie sind die erste städtische Anlaufstelle im Ernstfall. „Insbesondere wenn die Telefonkommunikation nicht mehr funktioniert, erhält man hier von städtischen Mitarbeiter:innen aktuelle Informationen“, sagt Körner.

Die zehn Meldestellen sowie die beiden mobilen Meldestellen sind jedoch vorrangig zum Melden von Notfällen vorgesehen. „Man stelle sich vor, das eigene Kind ist schwer verletzt, man benötigt einen Krankenwagen und die Telefone funktionieren nicht mehr“, schildert Körner. „Genau für diese Fälle gibt es die Meldestellen. Hier kann man die Situation persönlich schildern und die städtischen Mitarbeiter:innen leiten den Notruf über Funk oder Boten an den Rettungsdienst weiter. Notfälle haben an Meldestellen immer Priorität“, erklärt er weiter.

Lage der Meldestellen

Die Meldestellen befinden sich an den Rathäusern in Walldorf und in Mörfelden sowie gut verteilt in Kitas und am Wasserturm.

In Walldorf in der Kita II Okrifteler Straße, Kita III Elsa-Brandström-Straße. Kita IV Otto-Hahn-Straße und Kita VIII Jean-Calvin-Straße. In Mörfelden in der Kita V Heidelberger Straße, Kita VI Parkstraße, Kita VII Kollwitzweg und am Wasserturm.

Betreuungsstelle 50 für Hilfsbedürftige in der Stadthalle Walldorf

Bei einem schweren Katastrophenfall wird in der Stadthalle Walldorf zusätzlich eine städtische Betreuungsstelle mit 50 Feldbetten eingerichtet. „Hilfsbedürftige können sich dort ausruhen, aufwärmen und von Sanitäter:innen medizinisch versorgen lassen“, so Körner. Weitere Betreuungsstellen werden durch Hilfsorganisationen aufgebaut.

Einrichtung von Wasserausgabe-Stellen

Fällt in einer Extremsituation die Trinkwasserversorgung aus, ist auch an die Versorgung der Bevölkerung gedacht. „Ausgabestellen werden eingerichtet, an denen Trinkwasser aus unseren eigenen Brunnen verteilt wird“, sagt Körner. In diesem Zusammenhang weist der Flyer aber auch darauf hin, dass der beste Schutz ein Notfallvorrat ist. „Es ist sinnvoll, für einige Tage einen Notfallvorrat mit genügend Wasser und Nahrungsmitteln anzulegen. Im Flyer findet man eine erste Checkliste, was man noch auf jeden Fall Zuhause haben sollte.

Zusammenhalt wichtig

Seit 2021 hat der Bürger- und Ordnungsdezernent mit dem Katastrophenschutz-Team mit Vertreter:innen der Gefahrenabwehr des Kreis Groß-Gerau, des Deutschen Roten Kreuz Mörfelden und Walldorf, dem Stadtbrandinspektor, dem technischen Leiter der Stadtwerke sowie städtischen Mitarbeiter:innen das Konzept für Mörfelden-Walldorf erarbeitet. Am 15. Oktober probte die Verwaltung in einer Katastrophenschutzübung erstmals den Ernstfall. Körner weiß aber: „Trotz guter Vorbereitung läuft in einer Katastrophe nicht alles planmäßig. Es kommt daher auch immer auf den sozialen Zusammenhalt an, den Ausstauch und die eigene Vorsorge. Den Flyer zur Information wollen wir jährlich aktualisieren und den Bürger:innen kostenlos zur Verfügung stellen.“ Denn: Information und Kommunikation sind die ersten Schritte, damit im Katastrophenfall keine Panik entsteht und die Menschen weitestgehend geschützt sind.