3176-Panorama.jpg

Jeden Tag kleine Glücksmomente


„Wir gratulieren den ehemaligen Auszubildenden zum erfolgreichen Abschluss „Staatlich anerkannte Erzieher:in“. Wir freuen uns besonders darüber, dass fast alle Auszubildenden aus Mörfelden-Walldorf bei den Prüfungen sehr gut abgeschnitten haben und weiterhin in unseren städtischen Kitas tätig sind“, sagen Erster Stadtrat Karsten Groß und Sebastian Hösch, Leiter des Sozial- und Wohnungsamtes.

Es gibt nichts Schöneres als mit Kindern zu arbeiten

Eine der Absolventinnen ist Carolin Cezanne aus der Kita V Heidelberger Straße. Sie verlässt die Werner-Heisenberg-Schule in Rüsselsheim als Jahrgangsbeste, worauf Susan Nestripke, Leiterin der Kita V, sehr stolz ist.

„Carolin Cezanne ist ein Fels in der Brandung und gibt den Kindern Sicherheit. Sie nimmt jedes Kind im Ganzen wahr und ist freundlich zugewandt. Außerdem ist sie reflektiert, sie hinterfragt und ist wiss- und lernbegierig“, beschreibt sie die Stärken der 22-Jährigen. „Sie bringt alles mit, was eine qualifizierte pädagogische Fachkraft benötigt.“

Dass Cezanne mit Kindern arbeiten wollte, wusste sie schon während ihrer Schulzeit. „Anfangs wollte ich nach dem Abitur Grundschullehrerin werden, habe mich dann aber nach reiflicher Überlegung für eine Ausbildung zur Erzieherin entschieden. Da ich auch Praxiserfahrung sammeln wollte, war dies für mich der bessere Weg“, erzählt sie. Was für einen Beruf mit Kindern spricht, liegt für sie nach der Ausbildung klar auf der Hand: „Es gibt nichts Schöneres, als mit Kindern zu arbeiten. Man begleitet die Entwicklungsschritte und leistet damit einen Beitrag zur Gesellschaft. Jeden Tag erlebt man kleine Glücksmomente“, schwärmt sie.

Bei der Praxisintegriert vergüteten Ausbildung im Erziehungsbereich erhalten die Lernenden ein Gehalt

Cezanne gehörte zum ersten Jahrgang in Hessen, der an der neuen „Praxisintegrierten vergüteten Ausbildung“ (PivA) im Erziehungsbereich teilgenommen hat. Der Unterschied zum üblichen Bildungsweg einer Erzieher:innenlaufbahn: Die Lernenden erhalten bei PivA bereits während der 3-jährigen Ausbildung eine Vergütung. Für die praktische Erfahrung arbeiten sie an einigen Tagen in der Woche in der Kita. An den anderen Tagen gehen sie zur Schule, um den theoretischen Stoff zu lernen. „Diese Möglichkeit ist vielen Schulabgänger:innen noch unbekannt. Wir haben in Mörfelden-Walldorf das Glück, dass PivA angeboten wird und die Stadt von Anfang an mit der Werner-Heisenberg-Schule kooperiert.“ Und Groß ergänzt: „Mit dem neuen Ausbildungszweig PivA im Erziehungsbereich übernimmt die Stadt eine Vorreiterrolle in der eigenen Nachwuchsarbeit.“

Jeden Tag erlebt und erfährt man in der Ausbildung mehr über die pädagogische Praxis in der Kita

Im Kita-Alltag hat Cezanne viel gelernt. „Ich habe erfahren, wieviel Fachlichkeit im Hintergrund abläuft, den man ohne geschulten Blick nicht wahrnimmt.“ Sie erkannte schnell, wie wichtig die sprachliche Begleitung ist und wie man Kinder dabei unterstützen kann, selbstständig zu werden. „Dies erlebt man nur in der praktischen Anwendung, da reicht theoretisches Wissen aus dem Lehrbuch nicht“, bringt sie es auf den Punkt.

So wurde selbst das Anziehen der Kinder in der pädagogischen Arbeit zur Lernerfahrung. Denn jedes Kind ist individuell und hat eigene Bedürfnisse, auf die die Erzieher:innen eingehen. Aus diesem Grund muss man immer wieder reden und Fragen stellen. Kinder müssen in die Aktionen einbezogen werden. Dabei geht es um Fragen wie „Darf ich dir die Mütze aufziehen?“ – generell ist die Meinung der Kinder ein zentraler Punkt.

Neu für Cezanne war das Offene Konzept, nach dem die städtischen Kitas in Mörfelden-Walldorf ausgerichtet sind. „Ich bin beeindruckt wie selbstständig die Kinder sind – besonders die U3 Kinder.“ Nestripke erläutert hierzu „Wenn es klare Strukturen und Plätze gibt, finden sich die Kinder zurecht. Das sind Ankerpunkte, die den Kindern die nötige Sicherheit geben. Gleichzeitig fördert das Offene Konzept die Selbstständigkeit.“

Selbsständiges Arbeiten wird gefördert und das Kita-Team und persönliche Praxisanleiter:innen stehen zur Seite

Selbstständig arbeiten konnte auch Cezanne in der Kita. Wie im Ausbildungsplan der städtischen Kitas vorgesehen, hatte sie die Möglichkeit, die persönliche Praxisanleiterin aus der Kita V Marion Zwilling jederzeit um Rat zu fragen. Diese gab auch Feedback und stand der Auszubildenden bei Herausforderungen im Kita-Alltag zur Seite. „Auch alle anderen Kolleg:innen aus dem Team unterstützten mich, immer wenn es notwendig war.“

Was Cezanne besonders gefiel: Sie wurde als vollwertiges Teammitglied der Kita V angesehen. Sie durfte Projekte organisieren, was ihr großen Spaß bereitete. So war sie mit einer Kollegin im Verantwortungsteam der angehenden Schulkinder, organisierte mit ihr auch das Abschlussfest. Außerdem erarbeitete sie mit einer Kollegin ein Konzept für einen Erste-Hilfe-Kurs. Um den Bildungshorizont zu erweitern, war Cezanne während der Ausbildung auch fünf Monate in der Kita VII Kollwitzweg. „Das war eine zusätzliche Bereicherung für mich und ich habe gesehen, wie vielfältig die Kitas in Mörfelden-Walldorf sind. Auch diese Erfahrung konnte ich mitnehmen.“

Insgesamt wertet sie die Ausbildung als eine lehrreiche Zeit. „Ich habe verstanden, dass Pädagogik ein lebenslanger Prozess ist, der sich immer weiterentwickelt, genauso wie die Kinder und die Gesellschaft“, fasst Cezanne zusammen. Nach der bestandenen Ausbildung will die staatlich anerkannte Erzieherin nun noch Soziale Arbeit studieren. Der Kita V bleibt sie aber als pädagogische Fachkraft für 20 Stunden in der Woche erhalten.

Infos:

Wer Interesse an einer Ausbildung in einer der städtischen Kitas von Mörfelden-Walldorf hat, kann sich an die Personalabteilung der Stadt wenden. Bewerbungen werden gerne unter: Bewerbung@moerfelden-walldorf.de entgegen genommen.

Weitere Infos: Annika Nestripke: Tel.: 06105 938 819