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Immer weiter entwickeln: Konzeptionstage in den Kita


Die regelmäßige Durchführung von Konzeptionstagen ist ein Qualitätsmerkmal der städtischen Kitas in Mörfelden-Walldorf. Die Maßnahmen sollen zudem den Teamgeist stärken.

„Jeder Kita stehen sechs Konzeptionstage zur Verfügung, die sich über das Jahr verteilen. An den jeweiligen Tagen gibt es zum Beispiel Fortbildungsangebote und Schulungen. Dabei wird im Team an Themen gearbeitet, die für die jeweilige Kita gerade aktuell sind. Diese können sich also von Kita zu Kita unterscheiden“, erklärt Erster Stadtrat und Sozialdezernent Karsten Groß. Zudem können die pädagogischen Fachkräfte auch an Einzelfortbildungen teilnehmen.

„Mit Weiter- und Fortbildungen möchten wir sicherstellen, dass wir den aktuellen Bedürfnissen der Kinder und dem Bedarf der Kitas gerecht werden, um die bestmögliche Betreuung und Bildung zu bieten. Die Konzeptionstage setzen neue Impulse, sie regen zur Reflexion an und verbessern die pädagogische Praxis“, fasst Groß zusammen.

Im Juni nahmen die Erzieher:innen der Kita III Elsa-Brandström-Straße an drei Konzeptionstagen teil. Im Mittelpunkt stand der Situationsansatz. „Er bildet zusammen mit dem Konzept der Offenen Arbeit die Grundlage unserer Kita-Pädagogik und wurde 2013 in die Rahmenkonzeption der städtischen Kitas aufgenommen“, erklärt Kita-Leiterin Simone Oros. Der Situationsansatz zielt darauf ab, die individuellen Bedürfnisse, Interessen und Erfahrungen der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, anstatt einem starren Lehrplan zu folgen.

Situationsansatz als Grundlage
„Im Situationsansatz wird davon ausgegangen, dass Kinder aktiv und kompetent sind und ihre Umwelt erkunden und mitgestalten möchten. Die Erzieher:innen beobachten die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und greifen diese auf, um themen- und projektorientierte Aktivitäten anzubieten. Dabei werden die individuellen Erfahrungen und die Vielfalt der Kinder berücksichtigt“, so Simone Oros.

Erzieher:innen unterstützen die Kinder dabei, ihre eigenen Ideen und Interessen zu verfolgen, Probleme zu lösen sowie neue Erkenntnisse zu gewinnen. Der Fokus liegt darauf, die Selbstständigkeit, Kreativität und soziale Kompetenz der Kinder zu fördern. Es wird eine Bildungsumgebung geschaffen, die es Kindern ermöglicht, aktiv zu lernen und ihre Fähigkeiten zu entfalten. Durch die Orientierung an den individuellen Situationen und Erfahrungen wird eine ganzheitliche und bedürfnisorientierte Bildung gefördert. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass sich die Erzieher:innen in die Gefühlswelt und Lebenssituationen hineinversetzen können.

Verstehen und selbst Erleben und fühlen ist ein Unterschied
„Um Kinder in ihren Entwicklungs- und Lernverhalten verstehen zu können, tauchten die Erzieher:innen der Kita III Elsa-Brandström-Straße in ihrer Fortbildung in die Erfahrungswelt der Kinder ein“, sagt Simone Oros. Daher ging es in der Schulung auch um Situationen, die über den Augenblick hinaus Bedeutung haben. Denn Kinder sollten Herausforderungen und Widersprüchlichkeiten des Lebens annehmen und lernen, damit umzugehen.

Diesem Prinzip folgend, gab die Schulungsleiterin den Mitarbeiter:innen den Auftrag, ohne großen Vorlauf ein Angebot zu planen, das den Interessen und Lebenssituationen der Kinder entspricht. Allerdings sollten sie zunächst ein „Erwachsenen-Projekt“ planen, um zu erleben, wieviel Begeisterung und Engagement man in kurzer Zeit aufbringen kann, wenn die individuelle Lebenssituation berücksichtigt wird. „Etwas selbst zu erleben, ist etwas anderes, als es in der Theorie zu erlernen“, veranschaulicht Simone Oros.

Das Kita-Team wurde in vier Gruppen eingeteilt. Jede der Kleingruppen sollte sich einem Herzensthema annehmen. „Mit persönlicher Beteiligung steigen die Motivation und Lernbereitschaft, das ist bei Erwachsenen und Kindern gleich. Durch die Planung und Durchführung der Projekte sollte dies deutlich und erfahrbar gemacht werden“, so Simone Oros.

Stark im Team
Für manche Erzieher:innen war es auch ein Sprung ins kalte Wasser. Sie stellten sich neuen Herausforderungen, um Ängste zu überwinden, und erfuhren, dass man im Team etwas erreichen kann, was man sich zuvor nicht getraut hat.
„Im Team sind wir mutiger, manchmal ist es gut, sich auf andere zu verlassen, im Team kann man mehr schaffen – Fragen hilft, Begeisterung kann anstecken und Hindernisse und Ängste überwinden“, weiß Simone Oros. All dies lernten und erfuhren die Mitarbeiter:innen der Kita III während ihrer Konzeptionstage.. Das Gelernte und Erlebte soll nun in die pädagogische Arbeit mit den Kindern einfließen.