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Fazination mit Kindern zu arbeiten


Seit 1. April 2023 ist Anja Sander Leiterin der Kita IV Otto-Hahn-Straße – nicht mehr kommissarisch, sondern offiziell berufen. Sie war und ist Erzieherin aus Leidenschaft. „Wir freuen uns sehr, dass Anja Sander großes Engagement, kreative Ideen und ganz viel Herz weiterhin in diese Kita einbringen kann", freut sich Erster Stadtrat und Sozialdezernent Karsten Groß.

Ihre 5-jährige Ausbildung zur Erzieherin begann Anja Sander 1992 mit Schul- und Anwendungsphasen in Frankfurt und Mörfelden-Walldorf in der Kita I Treburer Straße. Hier beendete sie auch ihre Ausbildung zur Erzieherin. Die Faszination, mit Kindern zu arbeiten, ist für sie seit dieser Zeit ungebrochen. Sie blieb mit Freude und Engagement 28 Jahre in dieser Kita und begleitete so mehrere Generationen von Kindergartenkindern auf ihrem ersten wichtigen Weg ins Leben.

Um noch qualifizierter und auf Basis aktueller wissenschaftlicher Methoden mit Kindern zu arbeiten, absolvierte sie berufsbegleitend von 2015 bis 2019 ein 4-jähriges Studium im Bereich "Soziale Arbeit / Sozialpädagogik" und schloss das Studium mit einem erfolgreichen Bachelor ab.

Anja Sander entdeckte das Herz und das Potenzial der Kita IV

Ab 2021 war Anja Sander in der Kita V Heidelberger Straße tätig und lernte weitere praxisnahe Konzepte kennen. Die Erfahrung des Umfeldes mit U3-Kindern war neu, spannend und deckte weitere Qualifikationen ab, die sie jetzt in der Kita IV anwendet. Im Juli desselben Jahres ergab sich die Möglichkeit der kommissarischen Leitung der Kita IV. „Als ich die Kita zum ersten Mal betrat, entdeckte ich das Herz und das Potenzial dieser Kita und spürte, dass in diesem Umfeld und mit diesem Team hervorragende pädagogische Ziele nach neuester Erkenntnis erreicht werden können“, erinnert sie sich. „Das Team hat mit Freude die von mir angedachten Veränderungen mitgetragen, selbst eigene Ideen eingebracht und gemeinsame Visionen umgesetzt. Große Unterstützung bekam ich von meiner stellvertretenden Leiterin Galina Kremzer, dafür danke ich ihr sehr", so Anja Sander.

In den städtischen Kitas wird nach dem Konzept der "offenen Arbeit" gearbeitet

Die Arbeit in der Kita IV ist bunt und spannend wie die heutige Gesellschaft. Kinder aus 22 Nationen begegnen sich hier mit individuellen Lebenswelten. Ganz wichtig ist Anja Sander, dass sich alle angesprochen, begleitet, inspiriert und eingeladen fühlen sollen – unabhängig von der jeweiligen Ausgangslage eines Kindes. Das Konzept der „offenen Arbeit“ ist, wie auch in den städtischen Kitas in Mörfelden-Walldorf, „Richtung und Maxime". Darunter verstehen Anja Sander und das gesamte Team:

  • Niemanden ausgrenzen, alle gehören dazu
  • Selbstbestimmungsrechte der Kinder gegenüber Erwachsenen sichern
  • die Lebenswelt „Kita“ mit den Kindern gemeinsam gestalten
  • die Bedürfnisse und Erfahrungswelten der Kinder sind Ausgangspunkt
  • das Kind wird in seinen persönlichen Entscheidungen respektiert.

Engagierte Elternarbeit und Erziehungspartnerschaften

Der engagierte Elternbeirat teilt diese Vorstellungen. Über intensive Kommunikation in beide Richtungen durch Elterngespräche, für Eltern gestaltete Vorträge über Ziele der pädagogischen Arbeit, Eltern Cafés sowie die Möglichkeit, für Erziehungsberechtigte in einer Hospitation Einblick in den pädagogischen Alltag zu bekommen, gelingt eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Durch die permanente Ansprechbarkeit bei Leitung und Personal entsteht eine enge Bindung und ein gemeinsam entwickeltes Verständnis der Arbeit in der Kita und auch eine notwendige und konsequente Unterstützung des Elternhauses.

Angebote und Kleinprojekte der Kinder werden durch die „sprechenden Wände“ an die Adressaten Kinder und Eltern im Eingangsbereich gespiegelt. Hierbei handelt es sich um selbst gemalte Bilder oder Fotos aus unterschiedlichen Bereichen, wie Werkstatt oder Turnhalle sowie Wochenangeboten, Backangebote, Ausflüge oder Waldtagen.

„Wichtig im offenen Konzept ist, den aktuellen Interessen und individuellen Lern(fort)schritten des Kindes zu folgen. Dazu muss das Kind eingeladen und an der ganz persönlichen Stelle abgeholt und begleitet werden. So entwickeln sich kleine Menschen zu selbstwirksamen Persönlichkeiten. „Offenheit heißt jedoch nicht Beliebigkeit“, erklärt die Leiterin. Kinder können selbstständig entscheiden, ob sie mit dem besten Freund gemeinsam essen möchten und sich einen Platz im Bistro „organisieren“ oder mal gerade eine (Vor)Lesestunde in der Bibliothek besuchen oder andere Aktivitäten durchführen.

Krisensituationen bei den Kindern im Blick halten

Ein besonderes Augenmerk liegt bei Anja Sander in der Begleitung von Kindern in verschiedenen Krisensituationen. Sei es Corona, die alle Personen betraf, oder persönliche, sehr individuelle Gegebenheiten, wie der beste Freund, der plötzlich nicht mehr mit einem spielen will. Diese Krisen werden empathisch und mit Einbindung der betroffenen Personen aufgearbeitet und aufgelöst. „Die Eltern sind die Experten im familiären Kontext, Erzieher:innen sind die Experten im pädagogischen Kontext“, sagt Anja Sander.

Sie weiß: „Gutes Fachpersonal mit permanenter Weiterbildung in aktuellen Themen garantieren einen ein auf der Höhe der Zeit befindliches bestes Miteinander sowie ein gemeinsames Verständnis für die täglichen Herausforderungen.“ Zusätzlich arbeiten alle an dem Gesamtprozess beteiligten Personen zum Wohl des Kindes zusammen. Anja Sander freut sich auf die kommende Zeit mit all ihren Herausforderungen und der bereits sehr positiven Zusammenarbeit den Eltern zum Wohle der Kinder.