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Konzept für Stadtbüchereien liegt vor


Der Büchereistandort in Walldorf soll erweitert und modernisiert werden. Damit reagiert die Stadt auf ein Konzept, dass für beide Büchereistandorte erarbeitet wurde und nun dem Stadtparlament vorgelegt wird. „Wir möchten unsere Büchereien attraktiver machen. Dafür haben wir erst einmal genau hingeschaut und analysiert, wo Mörfelden-Walldorf steht“, erklärt Kulturdezernent Achim Sibeth.

Am Büchereistandort Walldorf soll es mit einem ersten Schritt losgehen. Der Magistrat hat einer entsprechenden Vorlage bereits zugestimmt, ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung steht noch aus. Die Stadtbücherei in Walldorf befindet sich im oberen Stockwerk der Stadthalle und verfügt über rund 190 Quadratmeter Publikumsfläche mit einem derzeitigen Bestand von über 18.000 Medien. Zukünftig ist beabsichtigt, den Clubraum 1 im Erdgeschoss als zusätzlichen Raum zu nutzen. „Mit der Erweiterung bekommen wir mehr Platz für unser Medienangebot. Besonders die Kinderbücherei soll davon profitieren“, berichtet Dezernent Sibeth. Außerdem hat der Clubraum den Vorteil, dass er komplett barrierefrei zu erreichen ist. Um den Clubraum flexibel nutzen zu können, ist geplant, Regale auf Rollen anzuschaffen. Damit wäre es möglich, hier auch Veranstaltungen der Bücherei durchzuführen. Aufgrund des begrenzten Platzangebots können im laufenden Betrieb aktuell nur Bilderbuchkinos durchgeführt werden.

„Die Walldorfer Bücherei wurde in den 1970er Jahren eingerichtet und in erster Linie als Buchausleihe konzipiert. Mittlerweile hat die Aufenthaltsqualität einen viel höheren Stellenwert, und der kommt aktuell leider etwas zu kurz“, erläutert Büchereileiterin Aline Becker. Durch die Erweiterung soll sich das ändern. Die Kosten für die Maßnahme sind auf insgesamt 180.000 veranschlagt. Davon sind 120.000 Euro für den Umbau kalkuliert und 60.000 Euro für die Einrichtung vorgesehen.

Das von Büchereileiterin Becker erarbeitete Konzept listet neben der Erweiterung weiteren Handlungsbedarf auf. „Vor dem Hintergrund der Haushaltssituation müssen wir allerdings schrittweise vorgehen“, so Achim Sibeth. Bei der Erneuerung des Bestands sieht Frau Becker Verbesserungspotential. Aktuell werden jedes Jahr etwa fünf Prozent des Medienbestands ausgetauscht und Neuveröffentlichungen angeschafft. Experten empfehlen eine Quote von zehn Prozent. Mittelfristig möchte Aline Becker den Medienetat daher von derzeit knapp 28.000 Euro auf 45.000 Euro in 2028 anheben. Laut dem Konzept müsste auch in die Inneneinrichtung investiert und etwas mehr Personal eingestellt werden. „Als Leiterin habe ich natürlich Wünsche für ein möglichst gutes Angebot vor Ort. Mir ist aber auch klar, dass nicht alles auf einmal möglich ist und eine Modernisierung der Bücherei mit einigen Kosten verbunden ist“, so Aline Becker.

Die Stadtbücherei zählte in 2022 rund 1.300 Nutzer:innen, davon machten Kinder etwas weniger als die Hälfte aus. Aktuell werden 36.838 Medien Medien im Bestand gezählt. Ein Großteil davon richtet sich an Kinder und Jugendliche. Insgesamt wurden im letzten Jahr 56.044 Bücher und andere Medien ausgeliehen.