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Wo das “Gelbe Band“ hängt darf Obst geerntet werden


Wer derzeit an den Streuobstwiesen zwischen den beiden Stadtteilen entlang spaziert, wird links und rechts des Weges Obstbäume sehen. Doch wie sieht es mit der Ernte aus, werden Pflaumen, Mirabellen und Äpfel der Natur überlassen? Oder kann ich mir eine Erfrischung direkt vom Baum pflücken?

Um sicherzustellen, dass der Griff nach dem leckeren Imbiss ohne schlechtes Gewissen erfolgen kann, hat die Stadt, wie schon in den letzten Jahren, an zahlreichen städtischen Obstbäumen entlang der Wageninger Straße ein gelbes Band angebracht. Mit der Aktion wird sichtbar gemacht, auf welchen städtischen oder privaten Grundstücken man sich bedienen kann.

„Wer Obstbäume oder Sträucher besitzt, diese aber nicht erntet, kann sie ab sofort wieder mit dem gelben Band kennzeichnen und die Früchte so für alle freigeben“, betont Bürgermeister Karsten Groß. Im Amt für Umwelt im Erdgeschoss des Rathaus Mörfelden sind die gelben Bänder und spezielle Info-Anhänger erhältlich, mit denen die Bäume gekennzeichnet werden können.

Geerntet werden darf nur ohne Hinzunahme von Hilfsmitteln, wie z. B. Leitern oder Kletterhilfen, und auch lediglich für den eigenen Bedarf. So hat jeder eine Chance, frisches Obst zu genießen. Auch wenn die Grundstücke der Stadt Mörfelden-Walldorf meist problemlos zu betreten sind, für die Grundstücke privater Teilnehmender gibt es einiges zu beachten. Hier weist die Stadt darauf hin, dass bei Betreten der Grundstücke respektvoll mit der Natur und dem Eigentum des Anbieters umzugehen ist und nur dort geerntet werden darf, wo auch das gelbe Band darauf hinweist. Das Betreten der Grundstücke und die Ernte geschehe zudem auf eigenes Risiko, trotzdem sollten sich an dieser Aktion interessierte Grundstückseigentümer vor der Teilnahme mit ihrer Versicherung über eventuelle Haftungsrisiken besprechen.

“Streuobst ist ein charakteristisches, kulturelles und naturschutzfachlich wertvolles Landschaftselement in unserer Region. Dass möchten wir pflegen und erhalten“, erklärt Umweltdezernent Karsten Groß.

Die gelben Bänder selbst sind biologisch abbaubar und können an den Bäumen hängen bleiben, bis sie ersetzt werden. Auf der Webseite www.mundraub.org können die Teilnehmer ihre Bestände zudem auf einer digitalen Karte registrieren und somit für alle Interessierten sichtbar machen. Die Aktion kann dazu beitragen, dass sich die Menge von rund elf Millionen Tonnen Lebensmitteln, die jährlich in Deutschland in Mülltonnen landen, deutlich reduziert wird – und sie lenkt den Blick auf regionales und saisonales Obst.