Denkmal Startbahnmauer

Stadtgeschichte unter freiem Himmel

Geschichte unter freiem Himmel

Geschichte unter freiem Himmel

Neben den beiden Museen in Mörfelden und Walldorf können Sie jederzeit mehr über die vielfältige Geschichte der Doppelstadt erfahren – außerhalb der musealen Öffnungszeiten. Auf unserer Übersichtkarte finden Sie den genauen Standort der Denkmäler, Informationstafeln und Lehrpfade.

  • Historischer Stadtrundgang Walldorf: die Langstraße "le grand chemin"

    Standort: Langstraße, 64546 Mörfelden-Walldorf

    Die Langstraße ist das historische Zentrum der 1699 gegründeten Waldensergemeinde Walldorf. Hier bauten die 14 Gründerfamilien ihre ersten Häuser, hier steht die alte Waldenserkirche, hier befindet sich das Walldorfer Museum. Entlang dieses „grand chemin“, wie die Straße ursprünglich hieß, erläutern Texttafeln verschiedene Aspekte des Alltagslebens in den Jahren des Aufbaus der neuen Gemeinde: der schwere Beginn der Landwirtschaft und der Bau der Häuser, die Bedeutung des Pfarrers und der Schulbildung für die Waldensergemeinde. Darüber hinaus erfahren Sie mehr über die Walldorfer Gründerfamilien, deren Namen, beispielsweise Jourdan oder Cezanne, heute noch verbreitet sind.

  • Hugenotten- und Waldenserpfad

    Standort: An den Eichen, 64546 Mörfelden-Walldorf              Hugenotten-Waldenserpfad
                                          

    Der Streckenverlauf des Mörfelden-Walldorfer Teils des „Hugenotten- und Waldenserpfades“ führt trotz der Nähe zum Flughafen durch eine landschaftlich ausgesprochen schöne Gegend. Der Wanderpfad verläuft entlang des Schnepfen- und Oberwaldsees, durch Waldgebiet, am Forsthaus „An den Eichen“ vorbei in die Ortsmitte von Walldorf. Von dort geht es weiter vom Gundbach mit dem idyllischen Gartenlokal „Gundhof“, anschließend erneut durch Waldgebiet bis zum beliebten Walldorfer Badesee. Entlang des 10,5 km langen Mörfelden-Walldorfer Streckenabschnitts finden Sie kulturgeschichtlich interessante und reich bebilderte Informationstafeln zur Geschichte der Waldenser. Im Wegabschnitt Oberwaldsee werden Ursprung und Entwicklung dieser Bewegung im Mittelalter und der Neuzeit vorgestellt. Die Tafeln in der Ortsmitte beschreiben ganz unterschiedliche Aspekte der Alltagsgeschichte der 1699 gegründeten Waldensergemeinde Walldorf.

  • Denkmäler für politisch Verfolgte: Mörfelden und Walldorf

     Standort Mörfelden: Kirchgasse 5 (direkt neben der Evangelischen Kirche) 64546 Mörfelden-Walldorf
    Standort Walldorf: Langstraße (am Parkplatz gegenüber dem Hotel zum Löwen) 64546 Mörfelden-Walldorf

    Nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler begann umgehend die „Gleichschaltung“ sowie die Verfolgung politischer Gegner in Deutschland. Wie dieser Stimmungswandel sich auf lokaler Ebene in Mörfelden und Walldorf auswirkte, verdeutlichen die Informationstafeln in den jeweiligen Stadtteilen.
      Politische-Verfolgung-Mörfelden


    In beiden Stadtteilen erlauben zahlreiche Biographien Einblicke in das Leben bis zur Befreiung im März 1945. Darüber hinaus berichten sie vom Echo, welches der Reichstagsbrand am 28.2.1933 hinterließ, die Rolle der Kirchen zwischen 1933-45 oder die tiefen Einschnitte, die Verhaftungen und Aufenthalte z.B. im Gefängnis in Butzbach oder im KZ-Osthofen für einzelne Personen, aber auch für die Familie bedeuteten.

  • Hüttenkirche und Startbahnmauer 18 West

     Standort: Ecke Vitrolles-Ring / Wageninger Straße, 64546 Mörfelden-Walldorf

    Am dritten Advent 1980 wurde während der größten, gewaltsamen Auseinandersetzungen um den Bau der Startbahn West im Hüttendorf im Flörsheimer Wald als Zeichen der Hoffnung und der Menschlichkeit und als Sinnbild der Versöhnung eine kleine Holzkapelle – die Hüttenkirche – errichtet. Sie war ein Zeichen gegen die sinnlose Zerstörung der Natur, gleichzeitig aber auch ein Ort der Ruhe und Besinnung. Seit 1986 steht sie zwischen den beiden Stadtteilen Mörfelden und Walldorf und es finden regelmäßig Gottesdienste statt.
    Informationen zur Hüttenkirche

    Direkt neben der Hüttenkirche befinden sich zwei originale Elemente der ehemaligen Startbahnmauer, die zum Schutz des Baues der neuen Startbahn 18 West für den Frankfurter Flughafen ab Oktober 1981 errichtet wurde. Sowohl die Hüttenkirche als auch die Startbahnmauer sind markante Elemente der wohl wichtigsten Epoche der Nachkriegsgeschichte von Mörfelden-Walldorf und ein Symbol für eine der bisher größten Umweltbewegungen Deutschlands.

    Für beide Bauten geben reich bebilderte Informationstafeln einen detaillierten Überblick über die Bürgerbewegung Mörfelden-Walldorfs.

    Ob Widerstand gegen den Bau der Startbahn West des Frankfurter Flughafens, die Entwicklung Walldorfs oder die Verfolgung politischer Gegner während der NS-Zeit - historische Ereignisse passierten häufig draußen. Deshalb muss auch die Auseinandersetzung mit Geschichte öffentlich möglich sein. Die Denkmäler und Informationstafeln bieten die Möglichkeit, sich umfassend mit der Geschichte Mörfelden-Walldorfs auseinanderzusetzen.

  • Lehrpfad ehemaliges KZ-Außenlager Walldorf

    Standtort: Familie-Jürges-Platz, 64546 Mörfelden-Walldorf    |                                      Margit-Horváth-Stifung

    Von August bis November 1944 bestand ein Nebenlager des elsässischen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof am nördlichen Ortsrand von Walldorf. 1.700 junge ungarische Jüdinnen waren hier inhaftiert. Sie kamen in Güterwagons direkt von Auschwitz-Birkenau, um unter der Leitung der Firma Züblin für den Frankfurter Flughafen – damals militärisch genutzter „Fliegerhorst Rhein-Main“ – erste betonierte Rollbahnen zu bauen. SS-Mannschaften bewachten das Barackenlager im Wald, in dem sie untergebracht waren. Ende November 1944 wurden die jungen Frauen von hier in das KZ Ravensbrück, 90 km nördlich von Berlin, deportiert. Die Tafeln des Lehrpfades beschäftigen sich mit der Deportation aus ihrer Heimat in das KZ Auschwitz-Birkenau, dem Lagerleben, der schweren körperlichen Arbeit des Rollbahnbaus sowie ihrem Schicksal nach der Befreiung. Von den 1.700 ungarischen Jüdinnen erlebten ca. 330 das Kriegsende.

    Im Margit-Horváth-Zentrum können Sie durch den Keller der ehemaligen Küchenbaracke gehen, der eine zentrale Rolle in allen Erzählungen von Überlebenden aus diesem Lager spielt. Dieser Keller wurde im Rahmen zahlreicher Jugendprojekte (mit örtlichen Schüler*innen und internationalen work and study camps) freigelegt.


    Öffnungszeiten Margit-Horváth-Zentrum:

    Von März bis November; immer der erste Sonntag im Monat
    Führungen können Sie über die Margit-Horváth-Stiftung oder das Museum ( 06105 938-875)anfragen.

    In Zusammenarbeit mit der dem Fachbereich Politische Bildung der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau und dem Hessischen Volkshochschulverband ist ein kurzer historischer Überblick über die Geschichte des ehemaligen KZ-Außenlagers für das Projekt Wissensrouten.de entstanden.
    Den Beitrag finden Sie hier:
    https://wissensrouten-karte.de/beitrag/Zwangsarbeiterinnen_Frankfurter_Flughafen


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Die Denkmäler und Informationstafeln sind offen zugänglich und können jederzeit begangen werden.


Thematische Führungen sind nach Voranmeldungen möglich.