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Sporthallen erfordern mittelfristig hohe Investitionen


Die Stadt Mörfelden-Walldorf stellt für die örtlichen Vereine eine große sportliche Infrastruktur bereit. Drei Spothallen werden kostenlos von der Vereinswelt genutzt und damit die Hallen künftig noch besser belegt sind, ist ein neues Format ins Leben gerufen worden. Bei einem Hallenbelegungsgespräch verschaffte sich die Stadt erstmals gemeinsam mit Vereinen, die über eigene Trainingsflächen verfügen, einen Überblick der vorhandenen Kapazitäten in Mörfelden-Walldorf. „Wir möchten die Hallen möglichst gut ausnutzen und zusammen mit den Vereinen nach Synergien suchen“, sagt Bürgermeister Karsten Groß.

Einen Überblick zum Zustand der städtischen Sporthallen gibt ein Bericht der Verwaltung, der dem Magistrat bereits vorgelegt wurde und im September auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung steht. In dem Bericht wird deutlich, dass über die nächsten Jahre größere Investitionen in den Unterhalt der eigenen Sportstätten anstehen. Der Neubau einer weiteren städtischen Halle ist aufgrund der absehbaren Sanierungsarbeiten keine Option. „Mörfelden-Walldorf ist im Vergleich mit anderen Kommunen sehr gut aufgestellt. Diese Infrastruktur gilt es zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen“, sagt Bürgermeister Groß.

Zumal ein Hallenneubau Millionensummen erfordern würde. Das Errichten einer Einfeldhalle wird von der Verwaltung mit 3,75 Millionen Euro veranschlagt und eine neue Dreifeldhalle mit Kosten von acht Millionen Euro kalkuliert. Neben diesen finanziellen Hürden verfügt die Stadt auch über keine geeignete Fläche für eine weitere Halle. „Wenn Vereine in eigener Verantwortung eine Halle bauen möchten, stehen dafür weiterhin städtische Zuschüsse bereit“, sagt Karsten Groß. „Als Stadt konzentrieren wir uns auf den Bestand.“

Der Verwaltungsbericht legt den Fokus vor diesem Hintergrund auf anstehende Sanierungsarbeiten. Bei den vier städtischen Gebäuden handelt es sich um das Sportlerheim, die Kurt-Bachmann-Halle, die Stadthalle Walldorf sowie die Sporthalle Walldorf. 

Beim Sportlerheim, für das ein Pachtvertrag mit der SKV bis Ende 2026 vorliegt, stehen keine größeren Sanierungsmaßnahmen an. Perspektivisch wird aber eine energetische Sanierung erforderlich. Mit dem Abgang der vorhandenen Wärmeerzeugungs-Anlagen ist altersgemäß in den nächsten zehn Jahren zu rechnen und eine neue Anlage kostet etwa 80.000 Euro. Die Dämmung von Wänden und Dach, plus neue Fenster und Außentüren, sollte mit Blick auf die Ressourcenschonung ebenfalls geplant und umgesetzt werden. Hierfür sind als Kostenprognose circa 1,25 Millionen Euro zu veranschlagen. „Es laufen bereits intensive Gespräche mit der SKV, wie es mit dem Sportlerheim weitergeht. Bevor der Pachtvertrag ausläuft, soll eine Lösung auf dem Tisch liegen“, sagt Karsten Groß.

Die Kurt-Bachmann-Halle erfüllt nach dem letzten Brandschutzkonzept nicht die Anforderungen an eine Versammlungsstätte und darf daher nur mit maximal 199 Personen (Besuchern) genutzt werden. Allerdings können Vereine eine kostenpflichtige Brandwache engagieren und die zulässige Besucherzahl so deutlich erhöhen. „Mit den Brandwachen fahren wir gut. Im Vergleich dazu wäre eine brandschutztechnische Sanierung eine riesige Investition“, macht der Bürgermeister deutlich. Die Kosten hierfür werden auf 475.000 Euro kalkuliert. Handlungsbedarf gibt es beim Dach, für dessen Sanierung im Jahr 2024 Kosten von 900.000 Euro prognostiziert wurden. Dazu kommen perspektivisch erforderliche grundhafte Investitionen für technische Anlagen in Höhe von circa 75.000 Euro.

Bei der Stadthalle in Walldorf sind Teile des Dachs sowie die Fassade sanierungsbedürftig. Eine Kostenprognose aus dem Jahr 2024 beläuft sich auf etwa 1,53 Millionen Euro. Mittelfristig stehen dann noch Investitionen für technische Anlagen in Höhe von rund 120.000 Euro an. „Die Stadthalle hat sich als Sporthalle etabliert und wird gut von den Vereinen angenommen“, sagt Karsten Groß. Die Rückführung der Stadthalle zu einer Veranstaltungsstätte wird ohne den Bau weiterer Sporthallen als kaum umsetzbar angesehen. 

Auch bei der Sporthalle in Walldorf entsprechen Dach und Fassade nicht heutigen baulichen Standards. Die Kostenprognose vom August 2024 für eine energetische Sanierung geht von knapp 1,5 Millionen Euro aus. Für Investitionen in technische Anlagen werden 180.000 Euro veranschlagt.

„In Mörfelden-Walldorf gibt es eine große städtische Sportinfrastruktur. Darauf sind wir stolz, aber den Unterhalt müssen wir uns mittelfristig auch größere Summen kosten lassen“, sagt Karsten Groß.