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Groß, bunt, vielfältig und besonders


„Ich bin anders als du“, mit diesem Lied eröffneten Kinder der Kita VII Kollwitzweg das Sommerfest zum 40-jährigen Jubiläum der Einrichtung, die im Herzen des Quartiers Mörfelden Nordwest liegt. Dass alle Menschen anders sind und dass dies etwas Schönes ist, wird in der Kita VII gelebt und gefeiert. Passend lautete das Motto des gut besuchten Festes: groß, bunt, vielfältig und besonders.

Spiegelbild des Wandels

Nach der Begrüßung durch Leiterin Erna Hechler-Schulmeyer würdigte Erster Stadtrat Karsten Groß in seiner Rede die Kita VII als Ort für Betreuung und Bildung. „Die Einrichtung ist ein Spiegelbild des Wandels, den unsere Stadt und die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten erlebt hat.“

1983 öffnete die Kita VII ihre Türen als Modellprojekt für zwei Hort- und zwei Kindergartengruppen. Insgesamt wurden 90 Kinder unterschiedlichen Alters betreut. Für alle 40 Hortkinder gab es eine Mittagsversorgung.

Mit Erna Hechler-Schulmeyer gibt es eine Leiterin, die persönlich mit der Kita VII verbunden ist. Schon als Mutter lernte sie die Einrichtung kennen und schätzen. Mitte der 80er arbeitete sie dann selbst in der Kita VII. 1991 übernahm sie die stellvertretende Leitung und 2005 die Leitung.

Die Kita hat sich seitdem ständig weiterentwickelt, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Kinder und Familien in der Gesellschaft gerecht zu werden. Das heißt: Mehr Essensplätze sowie eine Ganztagsbetreuung. Der Hort wurde 2016 abgebaut, dafür wurden ab 2018 U3 Plätze angeboten. Es folgte eine Umbauphase und der neue Anbau vergrößerte die Kita. „Vom Elternsprechzimmer im Osten bis zum hinteren Schlafraum im Westen geht man über 100 Schritte“, veranschaulichte Groß.

„Die Kita VII ist ein Ort, an dem alle Kinder gleichberechtigt behandelt werden und ihre individuellen Stärken und Besonderheiten entfalten können. Die Wertschätzung und Förderung jedes einzelnen Kindes stehen im Mittelpunkt“, betonte Groß. In den vergangenen 40 Jahren wurden hier insgesamt rund 1.500 Kinder betreut. Die umgebaute Einrichtung bietet Platz für 125 Faktoren bzw. maximal 125 Kinder.

Sprache zentraler Punkt der pädagogischen Arbeit

Sprache war und ist ein zentraler Punkt in der pädagogischen Arbeit. Bis heute wird hier diese wichtige Grundlage gelegt und jedes Kind wird bei der individuellen Sprachentwicklung unterstützt. Die Kita ist Teilnehmerin am bisherigen Bundesprogramm und ab Juli 2023 Landesprogramm Sprach-Kitas.

Die Kita VII arbeitet wie die anderen städtischen Kitas nach dem Konzept der Offenen Arbeit. So entwickelten sich die Räume zu Bildungs- oder Funktionsräumen oder auch Erfahrungs- und Entwicklungsräumen, die sich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder orientieren.

„Im Laufe der Jahre hat die Kita VII zahlreiche Veränderungen durchlebt, ihre Werte und ihr Engagement für das Wohl der Kinder sind jedoch konstant geblieben. Dies ist das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Leidenschaft und Hingabe täglich ihren Beitrag leisten, um den Kindern eine liebevolle und fördernde Umgebung zu bieten“, lobte Groß.

Neue Leitung nach den Sommerferien

Er verwies darauf, dass es nach den Sommerferien in der Kita VII wieder eine Veränderung gibt. Katharina Weese wird neue Leiterin des Hauses „Ich bin sicher, dass die Kita mit ihrem engagierten Team weiterhin eine Vorreiterrolle in der frühkindlichen Bildung einnehmen wird“, so Groß.

Der Erste Stadtrat dankte auch den ehemaligen Mitarbeiter:innen und allen Eltern, die der Kita und dem Team ihr Vertrauen schenken und den pädagogischen Fachkräften die Möglichkeit geben, ihre Kinder auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten. „Ihre Unterstützung und Zusammenarbeit sind für die Kita von unschätzbarem Wert – wie sich auch beim Sommerfest wieder zeigte.“  Ein besonderer Dank ging auch an den Elternbeirat für das Engagement.

Vielfältiges Haus mit unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen

Erna Hechler-Schulmeyer betonte: „Wir sind ein vielfältiges Haus. Nicht nur die Mitarbeiter:innen sind unterschiedlich. Hier treffen sich viele verschiedene Kulturen. Wir lernen alle voneinander und achten uns.“ Hautfarbe, Nationalität, Sprache, männlich, weiblich oder divers, körperliche oder geistige Einschränkung seien nicht entscheidend. 

„Inklusion sollte so selbstverständlich sein, dass sogar das Wort überflüssig wird. Das ist unsere Haltung. Alle Menschen haben einen Anspruch auf Bildung und Entwicklung – und vor allem auf Respekt. Wir wollen allen Kindern in ihrer Unterschiedlichkeit gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, fasste sie zusammen. Auch Stephanie Pergande, Fachberaterin im Bundes- / Landesprogramm Sprache, würdigte in ihrer Rede das Engagement der Kita VII.

Das Programm des Sommerfestes war ebenfalls groß, bunt, vielfältig und besonders. Ein Zeitstrahl informierte über wichtige Entwicklungen und Ereignisse. Bei Gärtnermeister Jonas Glaser konnten am Pflanztisch zum Thema „möge die Vielfalt wachsen“ Stecklinge gesetzt werden. Neben einem Buffet des Elternbeirats gab es Hausführungen, Angebote wie Ballonkünstler, Foto Box, Glitzer Tattoos, Henna Mehndis, Wasserballons, Seifenblasen und ganz viel Spaß für alle Gäste.